Freitag, 11. September 2009

Keine Gewalt: Mordversuch per Ampelschaltung

Offenbar können die Ampeln der Stadt willkürlich geschaltet werden, Video-Überwachung der gesamten Stadt ist ohnehin Standard. Man scheint das auch dahingehend zu nutzen, dass man bei bestimmten Leuten eine bestimmte Art der Ampelschaltung anwendet.

Mehrmals ist mir folgendes passiert:
Ich will eine zweispurige Hauptverkehrsstrasse an einer Bedarfs-Doppelampel überqueren, mit einer Verkehrsinsel zwischen den beiden Fahrtrichtungen (Hildesheimer Strasse in Hannover, Höhe Stadtbibliothek). Nach dem Drücken des Buzzers stehe ich mit dem Rad neben der Fahrradampel, die ich darum nicht mehr im Blick habe und sehe statt dessen die Fahrradampel auf der Insel, und die Fussgängerampel der gegenüberliegenden Strassenseite, und ich nehme an, dass alle Ampeln des Überweges gleichzeitig ihr Licht wechseln. Oder falls eine früher umschalten sollte, dann selbstverständlich auf der Strassenseite wo gedrückt wurde. Tatsächlich springen die beiden Ampeln für die andere Strassenseite auf grün, dort wartete aber niemand und es gab auch sonst keinen verkehrstechnischen Grund dafür; und ich wollte grade losgehen, nur die Fussgängerampel auf der Insel, die ich jedoch nur unscharf im Blickfeld hatte, blieb hingegen rot. Fast wäre ich losgegangen und von dem auf meiner Seite noch durchrasenden Autoverkehr überrollt worden.


Meine späteren Beobachtungen an dieser Ampelanlage haben ergeben, dass die Art der Schaltung ohne erkennbaren Grund alle o.g. drei Möglichkeiten variiert (alle Ampeln gleichzeit, zuerst die gegenüberliegenden Ampeln, wo niemand steht, zuerst die auf der Straßenseite, wo gedrückt wurde) ohne dass es einen erkennbaren Zusammenhang mit der Verkehrssituation gibt. Demnach wir die Ampel willkürlich von aussen geschaltet. Ganz ohne Gewalt!

Vielleicht wurde auf diese Art Joachim-Ernst Berendt umgebracht. In seinem letzten Buch hatte er diese Gesellschaft bzw dieses System als faschistisch charakterisiert und u.a. auch gemeint, die geheime Ordnung sei mächtiger, als die sichtbare Ordnung.

Leute auf diese Art scheinbar ganz ohne Gewalt umzubringen erinnert an die Praxis jenes Auftragsmörders in einer brasilianischen Favela, der meinte er bringe die Leute nicht um, er schiesse lediglich Löcher in sie hinein und dann sei es Gottes Verantwortung, ob die Opfer daran sterben oder weiterleben können.