Dienstag, 11. Juni 2013

Hinter der Präferenz lauert der Zwang

In der hiesigen Stadtbücherei stehen den Bedüftigen zwei Schreibcomputer zur Verfügung, ohne Internetanschluss, an denen man Texte verfassen und gegen Papierkosten ausdrucken kann, nachdem man sich in eine Nutzerliste eingetragen hat.. Ein PC steht mitten im Getümmel der Besucherströme, der andere in einem ruhigeren Nebenraum. Auch mitgebrachte Datenträgar sind erlaubt, werden aber selbstverständlich vom Personal mit dem Virenscanner geprüft.

Natürlich muss man davon ausgehen, dass sich die Administratoren der PCs dafür interessieren, was die Leute so auf den Rechnern treiben, welche Texte und Bilder verfasst oder mitgebracht werden. Da ich zu Hause eh überwacht und meine Texte am PC mitgelesen werden, ist es fast egal, wo ich schreibe. Wenn ich in der Bücherei etwas schreiben und ausdrucken wollte, bin ich immer nur an den ruhiger gelegenen Rechner gegangen.
Weil ich wusste, dass MS Office Word alle paar Sekunden oder Minuten automatisch Kopien der offenen Textfenster anlegt, und ich nicht auch noch freiwillig das Mitlesen meiner nicht-öffentlichen Texte fördern wollte (insbesondere die Entwicklung eines Textes ist wohl interessant), darum habe ich immer nur das alte, kleine WordPad benutzt. Nach einigen Malen Nutzung über Wochen, war WordPad plötzlich vom Rechner verschwunden, komplett de-installiert. Offensichtlich hatte man bemerkt, dass da jemand der gesetzten Präferenz für Office Word nicht folgte, und es wagte, die vorhandene Alternative zu nutzen. Ich wollte mich damit nicht abfinden, und setzte mich dann eben doch an den PC in der Action-Zone. Und siehe da, dort gab es noch WordPad. Nachdem ich auch das ein paar Mal genuzt hatte, wurde es auch von diesem Rechner entfernt. Nun MUSS jeder MS Office Word benutzen, damit die Überwacher bequem mitlesen können.

Dass die Rechner überwacht werden, kann sich wohl jeder denken. Man stelle sich vor, dort werden Erpresserbriefe geschrieben, oder Beleidigungstexte, oder Hasspredigten und Bekennerschreiben verfasst, und niemand weiss, an welchen PCs das verbrochen wurde - ein Unding in einem Polizeistaat. Und natürlich darf man die Nutzer nicht darauf hinweisen, dass mitglesen wird, sonst schreibt vielleicht niemand mehr dort.

Interessant weil symptomatisch ist vielmehr der Umstand, dass man die Leute zunächst nicht zwingt, sondern alles nach Freiwilligkeit in einem Pool voller Möglichkeiten aussieht und eben nur Präferenzen gesetzt sind. Also wenn eine Textdatei angeklickt wird, öffnet sich nicht das schnöde, kleine WordPad, sondern das grosse, moderne Office Word. Das erscheint nicht als Gängelung, sondern als Angebot, freundliche Empfehlung, Hilfestellung zum Moderneren, Besseren. Folgt man dieser scheinbar freundlichen Präferenz jedoch nicht, sondern wählt vorhandene Alternativen, werden einem die weggenommen - die freundliche Empfehlung entpuppt sich als Zwang. Mir scheint das symptomatisch für das ganze System zu sein: Hinter der Bühne scheinbarer Vielfalt und Wahlmöglichkeiten mit freundlichen Empfehlungen durch Politiker, TV-Verbrauchermagazine und anderen, verbirgt sich zentrale Steuerung, beinhartes Kalkül und lauernder Zwang. Wer es wagt, eigene Wege zu gehen, bekommt das zu spüren

Samstag, 1. Juni 2013

Stochern im Nebel. Oder: Das kann doch einen Zeeman nicht erschüttern

Ein paar Links, die wohlmöglich einige Schlüsselbegriffe und Funktionen miteinander verbinden:
Der Zeeman-Effekt, Laser-Kühlung, Magneto-optische Falle.
Suchziel ist die alltagspraktische Technologie und Anwendung von Gedankenlesegeräten. Schlüsselbegriffe dafür sind vermutlich: Supraleitung, Kühlung, Magnetismus, Laser, Optik, Spin, usw.

Brisantes ARTE.TV-Video, Thema Polizei, online gesperrt

Am 16. Mai und nochmal als Wiederholung am 31. Mai lief auf ARTE.TV im Wissensmagazin X:enius ein Beitrag über die Polizei, dessen Anfang ich leider verpasst hatte. Dort machte ein Fachmann - ob selber Teil des Apparates oder ein Experte von ausserhalb, hab ich nicht mitbekommen - einige brisante Äusserungen. Sinngemäss etwa, die Polizei als Dienstleister aufzufassen sei vorbei und verfehlt, es gehe schlicht um Macht.

So direkt in eine TV-Kamera hat in jüngster Zeit noch kein Experte offen gesagt, was Kritiker und Gegner schon immer behauptet haben: Polizei ist tatsächlich nicht Dienstleister am Rechtstaat, sondern quasi Söldner der Herrschenden, bewaffneter Machtfaktor der Reichen und Mächtigen, bourgeoise Knechte mit Knarre, HighTech-Auto und schwarzer Uniform. Solange es die DDR noch gab und die Aliierten noch in Deutschland stationiert waren, musste man sich offenbar benehmen, und nun, wo das Land wieder als souverän gilt, kann Polizei wohl wieder die alte deutsche Fascho-Sau rauslassen.
Das Video ist offenbar zu brisant, darum ist es online gesperrt.