Über das Mitte der siebziger Jahre eingeführte nachrichtendienstliche Informationssystem NADIS ist - im Gegensatz zum polizeilichen Pendant INPOL - bisher nur wenig bekannt geworden. Und das Wenige veranlasste Kritiker bereits zu der Einschätzung, mit NADIS sei das "Skelett einer Maschinerie perfekt, die technisch geeignet wäre zur politischen Vollkontrolle eines Volkes." Alles Abweichende liesse sich, einerseits, speichern; jeder Bürger könne, andererseits, beliebig häufig daraufhin durchleuchtet werden, ob er abweicht von der jeweils politisch erwünschten Norm. schrieb Rolf Gössner Ende der 80er Jahre, also weit vor Nine-Eleven und den daraus folgenden massiven Ausweitungen der Befugnisse für Geheimdienste und Polizeien". Quelle: sein Buch Widerstand gegen die Staatsgewalt. Handbuch zur Verteidigung der Bürgerrechte
"Nur in Diktaturen muss der Bürger mit geheimer Polizeiarbeit ... rechnen"
So der ehemalige schleswig-holsteinische Generalstaatsanwalt Heribert Ostendorf Quelle: R. Gössner - Erste Rechtshilfe
Schon damals gab es laut Gössner weitgehende Zusammenarbeit zwischen Geheimndiensten und Polizeien, und auch immer mehr geheim operiende Polizei-Abteilungen. 20 Jahre später münden Theorie und Empirie in das gleiche Fazit: Wir leben in einer Diktatur