Donnerstag, 19. Mai 2011

Abbottabad reloaded

Könnte auch ganz anders gewesen sein. Die Yankees tischen der Weltöffentlichkeit auf, die Pakistanies hätten Bin Ladin bei sich versteckt. Aber wie zum Teufel konnten die Yankees Bin Ladin im tiefsten Pakistan ausfindig machen, sein Anwesen und sein Haus aus- und inwändig so gut erkunden, dass sie es in Afghanistan bis ins Detail nachbauten um dort den Überraschungszugriff zu üben, wenn nicht mit Hilfe des pakistanischen Geheimdienstes? Die Yankees hätten wohl niemals so viele gespeicherte Insider-Informationen aus Bin Ladins Haushalt mitnehmen können, wenn der sich nicht Jahre in Sicherheit gewiegt hätte. Vielleicht handelten die angeblichen Helfer Bin Ladins im pakistanischen Geheimdienst tatsächlich im Dienste der Yankees und liessen Bin Ladin absichtlich so lange unbehelligt, damit er wieder zum maximal ihm möglichen logistischen Zentrum islamistischen Terrors werden kann, mit der entsprechenden Infrastruktur in seinem direkten Umfeld, sowie diversen Informationen, die von den Yankees ja nun auch reichlich mit abgeschöpft wurden: zahlreiche Computer-Festplatten, diverse andere Speichermedien, Videos und anderes mehr - vermutlich von unschätzbarem Wert bei der Analyse und Erforschung des islamistischen Terrors und seiner Netzwerke. Hätten die Pakistaner und die Yankees Bin Ladin nicht in Sicherheit gewiegt, er hätte das alles vermutlich nicht bei sich angesammelt. Die Rolle Pakistans nun, als angeblich schuldig am Versteck Bin Ladins ist vielleicht nur eine kleine gespielte Rolle für die Weltöffentlichkeit (und die Islamisten), an die vielleicht sogar die Politiker selbst glauben, während sich hinter den Kulissen die Geheimdienste beider Länder womöglich gegenseitig auf die Schulter klopfen.
Mal ehrlich, wer hat ein Interesse daran einen Terrorfürsten beim Fernseh gucken (von hinten) zu filmen und bewahrt so einen Unsinn auch noch ein Jahr lang auf? Womöglich waren im Haushalt Bin Ladins schon lange Verräter des pakistanischen Geheimdienstes dabei, die im Sinne der Yankees handelten und Bin Ladin auch in möglichst bescheuerten oder banalen Situationen filmten, in bekannter Voraussicht, diese Daten dann den Medien zum Frass vorzuwerfen, die es ja nun divers verwursten.

Angeblich wurde die Leiche Bin Ladins im Meer versenkt. Vielleicht ist die Wirklichkeit auch in dem Fall eine andere. Womöglich hat man den Leichnam Bin Ladins in die USA verbracht, wo Mediziner dem Körper möglichst viele Nervenzellen oder das ganze Hirn entnehmen (dass Bin Ladin in den Kopf geschossen wurde, ist bislang nicht mehr als eine Behauptung der Yankees). Seine Hirnnerven werden dann im Laboratorium weiter gezüchtet, und anhand ihrer spezifischen Eigenschaften bei der Musterbildung, Vernetzung und Signalverarbeitung entwerfen die US-Überwachungs-Technokraten dann wieder einen Set mit Schablonen zur Erkennung von System-Feinden. Also wessen Nervensystem dem von Bin Ladin ähnelt, wird sanft und heimlich von seinen Grund-, Bürger- und Freiheitsrechten getrennt. Und wer darum durchdreht, liefert den gewollten Vorwand, ihn zu exekutieren. So läufts. So tickt der globale geheimdienstliche Polizeistaat. Das ist die dunkle Seite des modernen Wohlstandsparadieses für die Macht-Eliten.

Quelle: Noam Chomsky - Der gescheiterte Staat