Der begriffliche Vorläufer von BigData war angeblich
"Multi-Sensor-Daten-Fusion". Das war den Datenjägern und -sammlern
offenbar zu gegenständlich, hatte also wohlmöglich ein zu grosses
Empathie- und damit Mobilisierungspotential bei den Betroffenen. Denn
entgegen der gerne behaupteten
Selbst-Schuld-wer-seine-Daten-freiwillig-rausgibt Ausrede, bedeuten
"Sensoren", dass man erfasst wird ob man will oder nicht, und ohne es
selbst zu bemerken. Und die diversen "Sensoren" sind eben nicht nur die
unterschiedlichen Kommunikationsmittel wie Fax, eMail, Telefon,
Internet, Smartphone-Apps usw, sondern auch Bankdaten, Patienten-Daten
beim Arzt, Kauf- und Konsumverhalten, Bewegungsprofile mittels
Handy-Ortung und RFID-Chips in Kleidung und Schuhen, und der
Maut-Kameras an Autobahnbrücken, und den Log-Daten wann man wo was und
wieviel getankt, wo wieviel Geld abgehoben, was wann wo gekauft und mit
Karte bezahlt hat usw. Weil alle diese sehr unterschiedlichen Daten
zusammengefasst werden, können die Computer extrem authentische
Persönlichkeitsprofile erstellen. Wer Milliarden in solche Technologien
investiert - ob Staat oder Privat, der kann mit aufgedeckten Terroristen
kein Geld verdienen - die taugen allenfalls als Werbeträger: seht her,
wie jagen nur Terroristen und haben Erfolg damit. Also wer gigantische
Gelder in diese
Technologien investiert, der will das Wissen über
die Menchen nutzen, um richtig Kohle damit zu machen. Am Wertvollsten
sind die Daten logischerweise, wenn über jeden Menschen ALLE jemals
erhobenen und verfügbaren Daten zusammengefasst sind. Je zerstreuter die
Daten sind, desto wertloser sind sie. Selbst wenn die Daten verkauft
werden, irgendwer will sie konkret benutzen, um damit richtig Geld zu
machen. Wenn man private und intime Geheimnisse über Menschen kennt, die
über Geld verfügen, wird man das kaum nur für Werbung nutzen wollen.
Mag sein, dass man das Wissen über die Vorliebe ausgewählter Menschen
für bestimmte Sorten Schokolade an Schokoladenfabriken verkaufen kann -
aber das sind doch nur Nebeneinkünfte zur Tarnung der wahren Absichten
und Ziele: Erpressung, Ausbeutung und Verklavung der Überwachten! Man
kann Verbrechensopfer produzieren und sie anschliessend um Rechtstaat
bescheissen, denn total Überwachte können sich nicht wehren. Mit den
Daten der Vergangenheit lassen sich offenbar erschreckend genaue
Voraussagen über zukünftiges Verhalten machen, denn jede Aktivität folgt
Rythmen: manche nur Bruchteile von Sekunden lang, wie etwa Gedanken;
manche Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre. Aus der
persönlichen Komposition eigener Rythmen, quasi einem Flechtwerk, einem
Gewebe von Algorithmen, die sich nicht wesentlich ändern, können
Computer sehr genaue Simulationen der Zukunft erstellen. Um diese
Ungeheuerlichkeit zu verschleiern, wird in der sichtbaren Welt immer
mehr Chaos erzeugt. Die scheinbar chaotische sichtbare Welt ist die
Umkehrung unserer im Geheimen total durchgeplanten, durchorganisierten,
durchsimulierten Gegenwart und Zukunft.