Mittwoch, 20. April 2011

Freimaurer und Frankenstein, dazu Kabarett

Der Illuminaten-Orden wurde 1776 in Ingolstadt gegründet. Etwa 40 Jahre später, 1818, veröffentlichte die Engländerin Mary Shelley ihren Roman Frankenstein, oder Der moderne Prometheus der ebenfalls in Ingolstadt spielt. Ebenfalls in Ingolstadt beheimatet ist die Autofirma Audi. Audi ist lateinisch und heisst Hör zu! oder Horch.
(Nebenbei: Die Ingolstädter Fernseh-Rampensau Günter Grünwald ähnelt zwar eher dem Monster, ist aber ein moderner Sympathisant des Monster-Erschaffers, der mitlerweile in München sein Unwesen treibt, dort zum Professor aufgestiegen ist, an der LMU lehrt (dem rechtlichen Nachfolger der Med-Uni Ingolstadt) und seinen weltbekannten Namen Frankenstein etwas abgeändert hat - sozusagen alten Essigwein in neue Plastikschläuche gefüllt hat).

Ein bayerischer Karl-Theodor und die Illuminaten
Illuminatenorden, ein Geheimbund, der 1776 zur Durchsetzung des „Lichts der wahren Vernunft” von Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründet wurde und etwa 2 000 bis 2 500 Mitglieder zählte, zumeist Beamte, aber auch Literaten (z. B. Goethe und Herder) und Adlige. Am mächtigsten war der Orden in Deutschland, vor allem in Süddeutschland; allein in München zählte er über 200 Mitglieder.
Ziel des Ordens war die Vervollkommnung der natürlichen Vernunft im Sinne der Aufklärung. Dies sollte mittels eines ausgefeilten pädagogischen Systems von Ordensgraden geschehen, das zu immer tiefer gehenden Einweihungen führte, aber zugleich auch zu stärkerer Disziplinierung, da ja der Aufstieg mit strenger Geheimhaltung verbunden war.
Die Mitglieder erhielten bei ihrer Aufnahme in den Orden neue Namen; sie konnten sich in drei Ordensgraden empordienen, vom Novizen zum Minerval und schließlich zum Erleuchteten Minerval. Wichtig war die Ablieferung versiegelter Briefe, so genannter Quibus licet, in denen über die Lektüre eines vielfältigen, vom Orden ausgewählten Schrifttums berichtet werden musste. Die Lektüreliste reichte von antiken Autoren bis zur neuesten Literatur, durchdrang verschiedene Wissenschaften, berücksichtigte sogar die Alchemie. Aber die Mitglieder hatten nicht nur fleißig zu lesen; sie sollten auch beobachten – das unmittelbare berufliche Umfeld und sogar die eigenen Familien. Das Dienst- und Demutssystem der Jesuiten, dem Weishaupt zwar bewusst zu widersprechen suchte, das er in seinem Ordenssystem aber auch nachahmte, wandelte sich so zu einem Spionagesystem.
In den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts reformierte Adolf von Knigge, der Verfasser des berühmten Anstandsbuches, den gesamten Orden. Er unterschied nun drei Ordensklassen und innerhalb dieser Klassen zwischen Ordensgraden, z. B. in Anlehnung an die Freimaurerei in der zweiten Klasse zwischen Lehrling, Geselle und Meister. Darüber hinaus hat Knigge auch erfolgreich unter Intellektuellen für den Illuminatenorden geworben.
Doch noch bevor Knigge seine Reform ganz entwickelt hatte, wurde der Orden von dem bayerischen Kurfürsten Karl Theodor 1785 verboten. Ordensmitglieder hatten Teile einer außenpolitischen Korrespondenz entwendet, hatten sich also in die Außenpolitik einzumischen versucht.
Trotz der formellen Auflösung des Ordens wirkten Mitglieder in einzelnen Logen fort; und infolge des Aufruhrs um die angeblichen geheimen Machenschaften des Ordens, der nun besonders von Jesuiten und Rosenkreuzern veranstaltet wurde, erfuhren die Illuminaten großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Sie wurden aller möglichen Dinge verdächtigt; sogar der Ausbruch der Französischen Revolution wurde ihnen angelastet. Die Ablehnung, die der Orden nun erfuhr, wirkte mit ein auf die Entstehung antiaufklärerischen, vorromantischen, restaurativen Gedankengutes.
1896 wurde der Orden in Deutschland neu gegründet, und 1925 ging er im „Weltbund der Illuminaten” mit Sitz in Berlin auf.

Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie 2000 [Hervorhebungen durch den Blogger]

Das Aussaugen, Sammeln und Zusammentragen von Informationen wird symbolisiert durch die Biene, einem Freimaurer-Symbol, wie auch der Bienenkorb, als zentraler Speicher aller gesammelten Informationen, dem flüssigen Gold, dem Honig und Nektar in der Hand der Mächtigen.

Der Schriftsteller Jorge Edwards hat in seinem kleinen Roman Faustino von teuflisch-allmächtigen "Sammlern von Vergangenheiten" geschrieben.

Ob sie wohl eine Illuminatin / Freimaurerin ist?: Sie liest extrem viel, sie arbeitet beim Fotografieren mit dem Licht (der wahren Vernunft?), sie spielt mit Elementarteilchen (Quark), und sie zeigt demonstrativ ein Mauerwerk.